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Mitgelaufen

Christoph Werner

Das Buch „Mitgelaufen“ ist nicht wie andere Bücher über das Leben in der DDR. Hier liegt nicht der Fokus auf Mangelwirtschaft, einer allmächtigen Partei und der Staatssicherheit. Der Autor ist auch kein Opfer des Regimes, dem schreckliches widerfahren ist. Er gehört zu der großen Masse derjenigen, die sich als Rädchen im Mechanismus der DDR-Diktatur gedreht haben. Christoph Werner bricht mit seinem Buch das Schweigen der Mitläufer. Er stellt sich seiner eigenen Vergangenheit und dem Wissen, dass er selbst durch seine Zurückhaltung oder auch lautstarke Zustimmung das alte System lange am Leben erhalten hat. Jahrzehnte nach dem Mauerfall eröffnet er damit vor allem der heranwachsenden Generation, welche die DDR nur noch vom Hörensagen kennt, einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Geschichte.

Ohne Anklage und ohne den Versuch der Rechtfertigung wagt er eine kritische Betrachtung aus dem eigenen Erleben und gewährt Einblicke in eine vergangene Zeit.
Möge der Leser nicht mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen, sondern sich fragen, wie oft er heute selbst dem Mainstream folgt oder mutig zu sich selbst und seiner Meinung steht.

Thomaskirche

Thomaskirche

Tina Romstedt

Die Erfurter Thomaskirche ist umringt von hohen Bäumen. Hier ist sie Nordseite aus Richtung Flutgraben zu sehen.
Die Erfurter Thomaskirche ist umringt von hohen Bäumen. Hier ist sie Nordseite aus Richtung Flutgraben zu sehen.

Die Thomaskirche gehört nicht mehr zum direkten Altstadtkern von Erfurt. Jenseits des Flutgrabens steht sie eingebettet in eine Parkanlage am Rande der Schillerstraße.

 

Im Verhältnis zu anderen Kirchen Erfurts ist sie recht jung. Sie entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts, nachdem die Stadt während der Gründerzeit bevölkerungs- und flächenmäßig sozusagen explodiert war. Die Löbervorstadt hatte sich damals weit nach Süden bis an den Rand des Steigers ausgeweitet. Es waren vor allem reiche Bürger, die sich angesiedelt hatten, so dass die Thomasgemeinde zur größten und reichsten Kirchgemeinde der Stadt angewachsen war. Damit war die kleine mittelalterliche Thomaskirche, die noch innerhalb der Stadtmauer stand, nicht mehr ausreichend. Also wurde unter der Leitung des damaligen Pfarrer Fritzsche eine neue, größere und repräsentativere Gemeindekirche weiter südlich errichtet.

Der einschiffige und kreuzförmige Neubau wurde aus Ziegelsteinen gefertigt und mit Kalksteinen verblendet. Neben vier kleinen Türmchen an den Ecken erhebt sich über dem Eingang ein 72 m hoher Turm, im Übrigen der zweithöchste Kirchturm der Stadt. Die Vorderfront ist von kleinen Einschlägen aus dem Zweiten Weltkrieg gezeichnet. 

Das Hauptportal mit links St. Paulus und rechts St. Thomas. Weiter oben sind noch die Spuren von Bombensplittereinschlägen aus 1945 zu sehen.
Das Hauptportal mit links St. Paulus und rechts St. Thomas. Weiter oben sind noch die Spuren von Bombensplittereinschlägen aus 1945 zu sehen.

Außergewöhnlich mutet die Ausrichtung der Kirche nach Norden an. Dafür gibt es einen ganz einfachen und praktischen Grund. Schon um 1900 herrsche in der Schillerstraße enormer Verkehrslärm, vor dem man den Kirchraum abschotten wollte. Pferdefuhrwerke holperten damals noch  entlang der gepflasterten Straße und die bereits existierende elektrische Straßenbahn rumpelte lauter als unsere modernen Bahnen. Angesichts des heutigen Verkehrsaufkommens von diversen Personen- und Lastkraftwagen war es damals keine schlechte Entscheidung.

 

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Fotos: Tina Romstedt

von Bäumen verdecktSport-und SpielstätteSt. Thomas St. Paulus

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