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Jürgen Krätzer

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Jürgen Krätzer eröffnet uns eine neue Sicht auf den Autor. Er war eine faszinierende Persönlichkeit, ein kluger Kopf mit spitzer Zunge und sensiblem Herzen – ein „Freigeist“.

Thomaskirche

Thomaskirche

Tina Romstedt

Die Erfurter Thomaskirche ist umringt von hohen Bäumen. Hier ist sie Nordseite aus Richtung Flutgraben zu sehen.
Die Erfurter Thomaskirche ist umringt von hohen Bäumen. Hier ist sie Nordseite aus Richtung Flutgraben zu sehen.

Die Thomaskirche gehört nicht mehr zum direkten Altstadtkern von Erfurt. Jenseits des Flutgrabens steht sie eingebettet in eine Parkanlage am Rande der Schillerstraße.

 

Im Verhältnis zu anderen Kirchen Erfurts ist sie recht jung. Sie entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts, nachdem die Stadt während der Gründerzeit bevölkerungs- und flächenmäßig sozusagen explodiert war. Die Löbervorstadt hatte sich damals weit nach Süden bis an den Rand des Steigers ausgeweitet. Es waren vor allem reiche Bürger, die sich angesiedelt hatten, so dass die Thomasgemeinde zur größten und reichsten Kirchgemeinde der Stadt angewachsen war. Damit war die kleine mittelalterliche Thomaskirche, die noch innerhalb der Stadtmauer stand, nicht mehr ausreichend. Also wurde unter der Leitung des damaligen Pfarrer Fritzsche eine neue, größere und repräsentativere Gemeindekirche weiter südlich errichtet.

Der einschiffige und kreuzförmige Neubau wurde aus Ziegelsteinen gefertigt und mit Kalksteinen verblendet. Neben vier kleinen Türmchen an den Ecken erhebt sich über dem Eingang ein 72 m hoher Turm, im Übrigen der zweithöchste Kirchturm der Stadt. Die Vorderfront ist von kleinen Einschlägen aus dem Zweiten Weltkrieg gezeichnet. 

Das Hauptportal mit links St. Paulus und rechts St. Thomas. Weiter oben sind noch die Spuren von Bombensplittereinschlägen aus 1945 zu sehen.
Das Hauptportal mit links St. Paulus und rechts St. Thomas. Weiter oben sind noch die Spuren von Bombensplittereinschlägen aus 1945 zu sehen.

Außergewöhnlich mutet die Ausrichtung der Kirche nach Norden an. Dafür gibt es einen ganz einfachen und praktischen Grund. Schon um 1900 herrsche in der Schillerstraße enormer Verkehrslärm, vor dem man den Kirchraum abschotten wollte. Pferdefuhrwerke holperten damals noch  entlang der gepflasterten Straße und die bereits existierende elektrische Straßenbahn rumpelte lauter als unsere modernen Bahnen. Angesichts des heutigen Verkehrsaufkommens von diversen Personen- und Lastkraftwagen war es damals keine schlechte Entscheidung.

 

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Fotos: Tina Romstedt

von Bäumen verdecktSport-und SpielstätteSt. Thomas St. Paulus

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