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Mitgelaufen

Christoph Werner

Das Buch „Mitgelaufen“ ist nicht wie andere Bücher über das Leben in der DDR. Hier liegt nicht der Fokus auf Mangelwirtschaft, einer allmächtigen Partei und der Staatssicherheit. Der Autor ist auch kein Opfer des Regimes, dem schreckliches widerfahren ist. Er gehört zu der großen Masse derjenigen, die sich als Rädchen im Mechanismus der DDR-Diktatur gedreht haben. Christoph Werner bricht mit seinem Buch das Schweigen der Mitläufer. Er stellt sich seiner eigenen Vergangenheit und dem Wissen, dass er selbst durch seine Zurückhaltung oder auch lautstarke Zustimmung das alte System lange am Leben erhalten hat. Jahrzehnte nach dem Mauerfall eröffnet er damit vor allem der heranwachsenden Generation, welche die DDR nur noch vom Hörensagen kennt, einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Geschichte.

Ohne Anklage und ohne den Versuch der Rechtfertigung wagt er eine kritische Betrachtung aus dem eigenen Erleben und gewährt Einblicke in eine vergangene Zeit.
Möge der Leser nicht mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen, sondern sich fragen, wie oft er heute selbst dem Mainstream folgt oder mutig zu sich selbst und seiner Meinung steht.

Erfurter Schatz

Erfurter Schatz

Maria Stürzebecher

Das Schmuckstück des Erfurter Schatzes
Das Schmuckstück des Erfurter Schatzes

Als der Erfurter Schatz 1998 kurz vor dem Abschluss archäologischer Untersuchungen mitten im ehemaligen jüdischen Quartier auf dem Grundstück Michaelisstraße 43 unter der Mauer eines Kellerzugangs entdeckt wurde, konnte niemand absehen, welches Aufsehen dieser Fund erregen würde. Heute ist der Keller Teil eines Neubaukomplexes und dient als Abstellraum für Fahrräder.

Der Schatz ist in Umfang und Zusammensetzung einmalig und hat ein Gesamtgewicht von fast 30 Kilogramm. Mit etwa 24 Kilogramm machen 3141 Silbermünzen sowie 14 silberne Barren verschiedener Größen und Gewichte quantitativ den größten Anteil aus. Außerdem enthielt der Fund mehr als siebenhundert Einzelstücke gotischer Goldschmiedekunst in teilweise exzellenter Ausführung. Dabei handelt es sich um ein Ensemble an Silbergeschirr, bestehend aus einem Satz von acht Bechern, einer Kanne, einer Trinkschale sowie einem Doppelkopf. An Schmuckstücken sind besonders acht Broschen verschiedener Größe und Form mit zum Teil üppigem Steinbesatz hervorzuheben sowie acht Ringe aus Gold und Silber. Kleinere Objekte wie Gürtelteile und Gewandbesatz machen den zahlenmäßig größten Anteil der Goldschmiedearbeiten aus.

Der ehemalige Besitzer versteckte diese Wertsachen vor dem Pogrom von 1349. Es war wohl der jüdische Geldhändler Kalman von Wiehe, der den Pogrom vom 21. März nicht überlebte.

Nach Ausstellungen in Paris, New York und London wird der Schatz heute im Keller der Alten Synagoge präsentiert und ist damit an seinem dauerhaften Ausstellungsort angekommen.


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Hebräische Handschriften
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Bilder: Stadt Erfurt; Atelier Papanfuss.

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