In der Großen Arche, einer alten Gasse, welche parallel zum Erfurter Domplatz verläuft, steht eines der wunderschönsten und ältesten Häuser der Stadt. Nicht selten sind Blütenblätter vor dem Eingang auf dem Boden gestreut. Denn seit 1.12.1988 dient das Gebäude den Erfurtern als Hochzeitshaus und Standesamt und bietet eine malerische Kulisse für Hochzeitsfotos.
Das „Haus zum Sonneborn" stammt aus der Zeit der Renaissance. Über die Historie ist wenig bekannt. Es lässt sich vermuten, dass auch dieses Haus einst als Waidspeicher diente. Die beiden Löcher in der Mauer neben dem Eingang weisen auf eine Nutzung als Biereigenhof hin.
Anfang der 80er Jahre allerdings war es so marode, dass man seinen Abriss erwog.
Glücklicherweise entschieden sich die Stadtväter dann doch für eine Restauration bzw. Rekonstruierung. Das prächtige Renaissanceportal von 1536 und einiges Fachwerk konnten erhalten werden, wie auch die beiden Sgraffitis, auf denen die Schönheit (oder Eitelkeit?) und die Gerechtigkeit zu sehen sind. Im Inneren ist eine mittelalterliche Bohlenstube mit Renaissancemalereien zu besichtigen.
Der Name „zum Sonneborn” verweist auf einen Brunnen oder eine Quelle. An der Stelle des ehemaligen Brunnens steht ein stählernes Kunstwerk. Dieses geschmiedete „Brunnenhaus” entstand unter den Händen des Künstler Günther Reichert (1934–2009).
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Fotos: Tina Romstedt