Erfurt-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Erfurt-Lese
Unser Leseangebot

Berndt Seite

Als der Wind zu Besuch kam

Facettenreich und vielschichtig, so sind die Gedichte Berndt Seites zu beschreiben. Neben Liebesgedichten gibt es Naturlyrik, die immer wieder auch die Seenlandschaft der Müritz ins Auge fasst. Ebenso finden sich politische  Gedichte oder reine Gedankenlyrik, die sich mit den Sinnfragen des Lebens, mit dem Glauben und mit Anfang und Ende beschäftigen.

Weinbau in Erfurt

Weinbau in Erfurt

Romi Tennstedt

Foto: Jolinka, Pixelio
Foto: Jolinka, Pixelio

Wenn es um deutschen Wein geht, dann ist die Rede von den Rebhängen der Pfalz bzw. denen an Mosel, Rhein oder Saale. Den Namen Erfurt verbindet man kaum mit der Vorstellung eines Weinanbaugebietes. Doch in früheren Zeiten zierten Weinstöcke die Südhänge der umliegenden Berge, wie z. B. am Roten Berg, am Stollberg oder der Schwellenburg. Denn die Klöster der Stadt benötigten Messwein. Schätzungen zufolge soll es im Mittelalter etwa 2.000 Hektar Weinland in und um die Stadt gegeben haben. Der Erfurter Chronist A. Kirchhoff spricht von „üppigen Rebengelände, die überall die Anhöhen und Hügelrücken bedecken". Allein entlang des Petersbergs sollen acht Hektar Land von den Mönchen des Petersklosters mit Wein bewirtschaftet worden sein; diese Anbaufläche ging beim Bau der Zitadelle im 17. Jahrhundert verloren.  

 

Die Kollegen aus den großen Weinbauregionen wie Rhein und Mosel mögen den roten Traubensaft aus Erfurt wohl belächelt haben. Doch es heißt, innerhalb Thüringens zählte er zu den beliebtesten Weinen. Als herb würzig und bekömmlich wurde er beschrieben und er soll auch nach Hamburg, Bremen und Lübeck gut verkauft worden sein. An Süße hat es ihm wohl gefehlt; das „Erfurter Weinlied" von 1787 jedenfalls preist ihn „versetzt mit Kirschessenz" als Getränk oder „mit Zwieback, Zimt, Erdbeer‘ und Zucker angemacht" als Zutat für eine leckere Kaltschale.

Ob Weinliebhaber Johann Wolfgang Goethe den Erfurter Tropfen je probierte, ist nicht belegt. Er war der Enkel eines Weinhändler und hatte eine Vorliebe für Rheingauer Riesling. In späteren Jahren kam ihm nur Frankenwein aus Würzburg auf den Tisch.

Christian Reichardt allerdings lobte die gesundheitsförderliche Eigenschaft des Erfurter Weines. Eines noch zum Schluss: Erwähnt wurde der Erfurter Weinbau urkundlich erstmals 1121. Und auch heute kann man Rebstöcke am Petersberg finden, denn seit den 1990er Jahren wird hier wieder Wein angebaut.

 

***
Teaserbild: Günther Gumbhold, Pixelio

Quellen:
Erfurter Weinzunft 2002 e. V. Link http://www.erfurterweinzunft.de

Holger Werner: Zur Geschichte des Erfurter Weinbaus. In:  „Stadt und Geschichte" Zeitschrift für Erfurt Nr. 32, 11/2006

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Willy Brandt in Erfurt
von Anette Huber-Kemmesies
MEHR
Alte Universität zu Erfurt
von Anette Huber-Kemmesies
MEHR
Das erste Licht
von Anette Huber-Kemmesies
MEHR
Das Erfurter Unionsparlament
von Anette Huber-Kemmesies
MEHR
Anzeige:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen