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Krabat

Florian Russi | Andreas Werner

Krabat ist die bekannteste Sagenfigur aus der Oberlausitz. Das Müllerhandwerk und das Zaubern hatte er vom "schwarzen Müller" erlernt, von dem man gemunkelte, dass er mit dem Teufel im Pakt stand. Irgendwann musste es zum Machtkampf zwischen Meister und Schüler kommen.

Die Hauptwirkungsstätte Krabats war die Mühle in Schwarzkollm, einem Dorf, das heute zu Hoyerswerda gehört. Die Mühle besteht noch und hat nach umfänglicher Restaurierung nichts von ihrer Romantik und Magie verloren. Seit 2012 finden hier die Krabat-Festspiele statt.

Erfurter Schittchen

Erfurter Schittchen

Anette Huber-Kemmesies

Ganz richtig. Wer in Erfurt einen Stollen verlangt, wird wohlwollend darauf hingewiesen, dass man Schittchen zu sagen hat. Als Stollen wiederum wird das Thüringer Weihnachtsgebäck im Allgemeinen genannt. Das aber heißt natürlich nicht, dass nicht noch andere regionale Bezeichnungen für die süße Köstlichkeit existieren. Mit über 20 verschiedenen Namen wird der Stollen in Thüringen bezeichnet. Doch den Erfurtern ist allein ihr Schittchen das einzig wahre Weihnachtsgebäck.

Doch woher stammt der Name „Schittchen" eigentlich? Die Herkunft ist leider nicht eindeutig geklärt. Wahrscheinlich ist aber, dass der Name von „Scheitchen" stammt, der Bezeichnung für ein kleines Holzscheit. Dies ist auch im Wörterbuch der Brüder Grimm verzeichnet. Hier findet sich ein Beleg für die Bezeichnung des Stollens als Scheitchen. Das Schittchen jedoch, so sagt man ist eine mundartliche Abwandlung des Scheitchens. Und das Scheitchen bzw. Schittchen verdankt seinen Namen seiner Form. Nicht, dass hier etwa ein Holzscheit eingebacken ist. Nein. Nachdem alle Zutaten für das Schittchen zu einem Teig verarbeitet  und dieser in die typische Form gebracht wurde, versieht man das rohe Backwerk mit einem Scheid oder Scheit, einer länglichen Einkerbung in der Mitte, ursprünglich mit einem Holzscheit eingedrückt, in der sich nach dem Backen die zerlassene Butter sammelt. Dies ist sozusagen das Herz des Schittchens.

Das Erfurter Schittchen wurde erstmals im 15. Jahrhundert erwähnt. Nahe der Thüringer Grenze zu Sachsen-Anhalt, in Naumburg an der Saale wurde der erste Stollen im Jahre 1329 als Weihnachtsgabe für Bischof Heinrich gebacken. Dabei handelte es sich um eine ursprüngliche Art, die die Prinzen Ernst August und Albert von Sachsen bald als zu trocken empfanden. Und so wurde ein Bote an den Papst entsandt, mit der Bitte, die Richtlinien des Adventsfastens ein wenig zu lockern und Butter bei der Zubereitung der Speisen verwenden zu dürfen. Dieses Gesuch sollte als „Butterbief" in die Geschichte eingehen.

Natürlich behaupten die Dresdner, den einzig wahren und ältesten Stollen zu backen. Doch mit dem Stollen aus Naumburg, dessen Rezept wegen der Nähe der Stadt zur Thüringer Grenze schnell einen Weg nach Thüringen und Erfurt fand, gilt das Erfurter Schittchen als älter als der Dresdner Christstollen. Und auch geschmacklich steht der Thüringer Stollen und das Erfurter Schittchen seinem brühmten Bruder, dem Dresdner Stollen, in nichts nach. Natürlich gibt es viele verschiedene Varianten der Zubereitung für das Erfurter Schittchen. Doch hierin sind sie alle gleich: viel Butter und Rosinen und natürlich der Scheit (oder Scheid).

 

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Fotos: Claudia Hautumm, Pixelio

 

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