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Familie Stauffenberg: Hitlers Rache

Ursula Brekle

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg war als Ehefrau von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der Schlüsselfigur im Widerstand gegen Hitler, von Anfang an in die Widerstandspläne ihres Mannes einbezogen. Sie bewies Mut und Stärke, obwohl sie nach der Ermordung ihres Mannes im Gefängnis und im KZ leben musste. Auch durch den Verlust von Angehö-rigen durchlebte sie eine leidvolle Zeit. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 drohte Himmler:
„Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied.“
Vor Ihnen liegt die spannungsreiche Geschichte, die beweist, dass es Himmler nicht gelungen ist, die Drohung wahrzumachen. Die jüngste Tochter von fünf Geschwistern Konstanze wurde noch während der mütterlichen Haft geboren. Sie berichtete vom 90. Geburtstag ihrer Mutter Nina, auf dem über 40 Nachkommen zusammengekommen waren. Die Nationalsozialisten haben trotz Hinrichtungen und perfider Sippenhaft nicht gewonnen.

Naturkundemuseum

Naturkundemuseum

Constanze von Kietzell

Willkommen an Bord der Arche Noah.
Willkommen an Bord der Arche Noah.

Mitten in der Altstadt, unweit vom Dom in der Straße Große Arche, befindet sich das mit dem Museumspreis 2004 ausgezeichnete Naturkundemuseum.

 

Vom Kellergewölbe bis ins dritte Obergeschoss gibt es viel Natur zu entdecken. Bevor man über die 14 Meter hohe, alte Stieleiche staunt, die alle Etagen durchwächst und wie ein roter Faden hoch hinauf führt, kann man im Keller auf der schwankenden Arche Noah Tierpräparate aus allen Ländern bewundern: von Löwe, Giraffe oder Eisbär bis zu Papagei, Schlange oder Fledermaus.

Die Nachbildung des Weihers wirkt überraschand echt.
Die Nachbildung des Weihers wirkt überraschand echt.

Im Erdgeschoss erwartet den Besucher ein lebender Waran, der in der Mitte der dargestellten Erdgeschichte seinen Raum hat; eine Etage höher erreicht man den Themenschwerpunkt „Wald": Hier kann man die Vögel per Knopfdruck singen lassen, die Tiere der Nacht betrachten, dem lebendigen Wimmeln im Ameisenbau oder den zwei Feuersalamandern beim Dösen zuschauen.

Aus dem Wald führt eine Treppe hinauf ins Feld, bei dem Hasen, Feldhamster samt unterirdischem Bau und Mäuse nicht fehlen dürfen – Letztere sogar nicht nur als Präparate zu sehen. Und wer weiß, wie es unter der Wasseroberfläche eines Weihers ausschaut? Auch das lässt sich in diesem Raum in Erfahrung bringen.

In der letzten Etage, die der „Stadt" gewidmet ist, tummeln sich sowohl Sperlinge in der Dachrinne und Marder und Eulen auf einem Dachboden, als auch ein großer Haufen Müll, der sich im Wald durch den Menschen angesammelt hat.

 

Das Erfurter Naturkundemuseum in der Großen Arche.
Das Erfurter Naturkundemuseum in der Großen Arche.

Hinter dem Museum, das heute Begeisterung bei Menschen jeden Alters weckt, steht eine fast hundertjährige Geschichte. Seine Grundsteine wurden bereits 1919 gelegt, als es sich eine Arbeitsgemeinschaft, dessen Gründer der Lehrer und Entomologe Otto Rapp war, zum Ziel machte, in einer Ausstellung die Wechselbeziehung zwischen Pflanzen und Tieren zur Umwelt zu gestalten. Im Oktober 1922 war das Naturkundemuseum, damals noch im „Haus zum Stockfisch" in der Johannesstraße, geboren. Während des Krieges wurden die meisten Bestände ausgelagert, einige konnten jedoch nicht vor einer Luftmine gerettet werden. Rapp selbst war ehrenamtlich unaufhörlich im Museum tätig; 15 Jahre nach seinem Tod 1953 wurde das Haus Ende der 60er allerdings geschlossen.

 

Nach der Wende und einer starke Schäden hinterlassenden Reise der Exponate durch Keller, Lagerräume und Dachböden, beschloss der Erfurter Rat, die Ruine des Waidspeichers als neuen Ort für das Naturkundemuseum zu nutzen: nach fast 30 Jahren war es am 4. März 1995 wieder möglich, den Besucher hautnah am Leben in der Natur teilhaben zu lassen.

 

***

Teaserbild und Fotos 1 und 2: Falko Behr; aus dem Flyer des Museums, mit freundlicher Genehmigung

Foto 3: Constanze von Kietzell

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