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Flechtwerk
Lebendige Nachbarschaft und Integration

so heißt die erste Ausgabe unserer neuen Zeitschrift

FLECHTWERK - Lebebendige Nachbarschaft und Integration

Die Deutschen sind ofener geworden und haben gleichzeitig mehr Sinn für Heimat, Familie und Nachbarschaft entwickelt. Es müssen neue Wege gesucht werden, um Ausgrenzung und Anonymität zu verhindern.

Richard Breslau

Richard Breslau

Winfried Neubert

Richard-Breslau-Denkmal am Flutgraben in Erfrt.
Richard-Breslau-Denkmal am Flutgraben in Erfrt.

Mit der Erhebung Erfurts zur kreisfreien Stadt 1872 trat Richard Breslau im Alter von 37 Jahren als erster das Amt des Oberbürgermeisters von Erfurt an.


Ursprünglich stammte Breslau aus Schlesien. Er war 1835 in Königshütte (heute Chorzów) geboren worden. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften wurde er 1858 nach Erfurt beordert, wo er anfänglich als Regierungs-referendar, dann als Regierungsassessor in die Leitung der Stadt eingeführt wurde. Nachdem er als Offizier im Deutsch-Französischen Krieg seine Führungsqualität erproben konnte, stand seiner Oberbürgermeisterschaft nicht mehr im Wege.

Seine 18-jährige Amtszeit fällt in die sogenannte Gründerzeit, in der Erfurt sich zu einer modernen Industriestadt entwickelte. Mit der Entfestigung 1873 stieg die Einwohnerzahl sprunghaft an. Die Stadt platzte förmlich aus ihren Nähten, was Innovationen notwendig machte. Man schreibt Breslau viele Neuerungen zu: So wurde in seiner Amtszeit eine Zentralwasserleitung verlegt und eine Kanalisationsanlage gebaut, eine effektivere Müllentsorgung geschaffen, ein Städtisches Krankenhaus errichtet, eine Pferde- und bald darauf elektrische Bahn eingeführt, ein neuer und größerer Friedhof angelegt. Als größter Verdienst wird Breslau heute die Umsetzung des Flutgrabenprojektes angerechnet. Damit war und ist Erfurt bis heute vor Überflutungen geschützt.

Richard Breslau wird daher oft „der Vater des modernen Erfurts" genannt. Als Oberbürgermeister war er bis 1889 tätig, danach zog er sich nach Naumburg zurück. In Bad Sachsa starb er 1897 kurz vor seinem 62. Geburtstag. Zu seinem Gedenken ließ die Stadt 1912 ein Denkmal errichten.

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