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Mitgelaufen

Christoph Werner

Das Buch „Mitgelaufen“ ist nicht wie andere Bücher über das Leben in der DDR. Hier liegt nicht der Fokus auf Mangelwirtschaft, einer allmächtigen Partei und der Staatssicherheit. Der Autor ist auch kein Opfer des Regimes, dem schreckliches widerfahren ist. Er gehört zu der großen Masse derjenigen, die sich als Rädchen im Mechanismus der DDR-Diktatur gedreht haben. Christoph Werner bricht mit seinem Buch das Schweigen der Mitläufer. Er stellt sich seiner eigenen Vergangenheit und dem Wissen, dass er selbst durch seine Zurückhaltung oder auch lautstarke Zustimmung das alte System lange am Leben erhalten hat. Jahrzehnte nach dem Mauerfall eröffnet er damit vor allem der heranwachsenden Generation, welche die DDR nur noch vom Hörensagen kennt, einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Geschichte.

Ohne Anklage und ohne den Versuch der Rechtfertigung wagt er eine kritische Betrachtung aus dem eigenen Erleben und gewährt Einblicke in eine vergangene Zeit.
Möge der Leser nicht mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen, sondern sich fragen, wie oft er heute selbst dem Mainstream folgt oder mutig zu sich selbst und seiner Meinung steht.

Haus zu schwarzen Horn

Haus zu schwarzen Horn

Andreas Schareck

Schräg gegenüber dem „Haus zur Großen Waage“ steht das „Haus zum Schwarzen Horn“. Der Kern­bau stammt aus dem 15. Jahrhun­dert und wurde im Renaissancestil verändert. Das Sitznischenportal benennt das Baudatum von 1549.

Ab 1499 entwickelte sich hier die wohl bedeutendste Druckerei der Stadt. In der Werkstatt des Wolf­gang Schenck entstand das erste Lehrbuch im deutschen Sprach­raum, das auf griechische und la­teinische Lettern „setzte“. Mathes Maler, ein Geselle Schencks, lern­te hier nicht nur, sondern heirate­te auch meisterlich, nämlich die Witwe Schencks. Maler druckte eine große Anzahl von Reforma­tionsschriften; z. B. das Enchiridi­on, das erste Gesangbuch Luthers. Er druckte die Rechenbücher von dem in Erfurt lebenden Adam Ries. Diese Bücher wurden im heutigen Sinne Bestseller und machten Ma­ler zu einem bekannten Drucker über Erfurts Stadtgrenzen hinaus.

 

***

Text aus: Andreas Schareck, Erfurt; mdv Mitteldeutscher Verlag Halle (Saale), 2014, S. 42

Fotos: Andreas Perschon

 

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