Die Geschichte des Erfurter Zooparks ist eine vergleichsweise junge. Als ältester Zoo Deutschlands gilt der Zoologische Garten in Berlin (Eröffnung: 1844), der älteste Zoo Thüringens ist der Altenburger Inselzoo, der seit 1954 besteht.
Der Eröffnung des Erfurter Zooparks im Jahre 1959 ging eine fast dreijährige Planung voraus. Das unbewaldete Gebiet auf dem Roten Berg im Norden der Stadt sollte zunächst eine weitere Erholungsstätte für die Bevölkerung werden um die bestehenden Erholungsgebiete um die Cyriaksburg bis zum Steigerwald zu entlasten. Dafür wurde bereits Anfang der 50er Jahre mit der Aufforstung des Roten Berges begonnen.
Warum nicht Erholung und die Möglichkeit, Tiere zu besichtigen, miteinander verbinden, dachte sich wohl die Stadtverordnetenversammlung, als sie 1956 beschloss, den Erfurter Zoopark zu gründen.
Die ersten tierischen Bewohner waren ein Yak-Paar aus dem zentralasiatischen Pamir, andere Rinderarten wie den Bison und kasachische Trampeltiere. Der Zoo Rostock stiftete sogar einen in Asien beheimateten Kragenbären (auch Mondbär genannt), und der Dresdener Zoo überließ dem Zoopark zwei junge Löwen. Die Tiere wurden zunächst im Stadtgut untergebracht, doch konnten die ersten Besucher sie schon 1958 (an Pfingsten) in einer behelfsmäßigen Tierschau betrachtet werden.
Der Erfolg war groß. Schon im ersten Jahr konnten 120.000 Besucher verzeichnet werden. Zahlreiche Spenden ermöglichten die Anschaffung weiterer Tiere, wodurch der Bestand stetig wuchs. Ein kleiner Rekord war im Jahre 1964 zu vermerken. Der Erfurter Zoopark stand damals im Besitz der größten Kamelherde der DDR.
Im Bestreben, nicht nur reiner Zoo, sondern auch eine Erholungsanlage zu sein, und im Bemühen, den Besuchern Abwechslung zu bieten, wurde im Sommer 1977 das erste Zooparkfest veranstaltet, dessen Programm Groß und Klein so begeisterte, dass dieses Fest bis ins Jahr 2009 jährlich wiederholt wurde.
Seit 2010 gibt es mehrere Highlights im Jahr. Die Tropennächte versprechen Trommelklänge und karibische Tänze. Die Klassiknächte dagegen warten mit einer bunten Musikmischung vom Barock bis zur Moderne auf. Diese Festnächte finden großen Anklang, weil sie neben dem vielseitigen Programm auch die Möglichkeit bieten, die nächtlichen Aktivitäten der Tiere beobachten zu können.
Über den Verein der Zooparkfreunde in Erfurt e. V. besteht die Möglichkeit, eine Übernachtung im Zoo zu buchen. Dafür steht eine komfortable Ferienwohnung zur Verfügung. Ein aufregendes Abenteuer verheißt eine naturnahe Schlafgelegenheit im Indianercamp.
Der Thüringer Zoopark Erfurt wird als Park seinem Namen gerecht, denn nicht nur über 3.000 Tiere (inklusive Aquarium am Nettelbeckufer) können bestaunt werden, sondern auch das spezielle Erholungsangebot für Familien und Naturfreunde ist eine Besonderheit.
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Fotos im Text: Anette Huber-Kemmesies
Weitere Informationen unter zum Zoopark finden Sie auf:
www.zoopark-erfurt.de
www.dustysindianercamp.de