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Die verlassene Schule bei Tschernobyl - Lost Place

Nic

Am 26. April 1986 kam es im Atomkraftwerk Tschernobyl zu einer der schlimmsten Nuklearkatastrophen. Die freigesetzte Radioaktivität entsprach dem zehnfachen der Atom-Bombe von Hiroshima 1945. Erst drei Tage später wurde die 3 km entfernte Stadt Prypjat evakuiert und alle Bürger mussten ab 14 Uhr "vorübergehend" ihren Wohnort verlassen. Seither ist die Mittelschule der Stadt verwaist.

30 Jahre Leerstand hinterlassen Ihre Spuren. Doch genau die machen den Ort sehenswert. Der Großteil der Mittelschule ist in einem unberührten Verfallszustand. Die Wände verlieren ihre Farbe, die alten Schulbücher erinnern an den einstigen Schulalltag. Das Heft zeigt Klassenräumen, Flure, die Turnhalle und die große Schulaula.

Das Heft bietet in der Mitte ein doppelseitiges Poster.

ISBN: 978-3-86397-121-2

Preis: 3,00 €

Warum die Erfurter Heringsnasen heißen

Warum die Erfurter Heringsnasen heißen

1579 entlädt sich die Spannung zwischen dem mehrheitlich evangelischen Rat und der überwiegend evangelischen Bürgerschaft einerseits und den Stiften St. Marien und St. Severi andererseits. Im sogenannten Kavatensturm gehen die Bürger aggressiv gegen die Jesuiten vor und wehren sich so gegen die gegenreformatorischen Maßnahmen.

Winfried Neubert

 

Warum die Erfurter Heringsnasen heißen

Um das Jahr 1579 ist in Erfurt eine böse Gewohnheit unter dem Pöbel eingerissen; es sind nämlich einige leichtfertige Buben meistentheils gegen Abend auf der sogenannten Cavate (welches der steinerne auf Gewölbe gesetzte Gang ist, der das Thor der Stiftskirche zu St. Marien umgiebt) zusammengekommen, haben dort entsetztlich getobt, mit einander gerungen, geschrieen und mit Steinen von oben herab auf den Markt, auch wohl in die unten gelegenen Häuser der Canonici geworfen und dergleichen Unfug bis spät in die Nacht getrieben. Diesem nun vorzubeugen, ließen die Stiftsherren die Stufen, worauf man zur Kirche geht, mit einem Thore verschließen. Hierauf versammelte sich ein großer Haufen Volkes, welches die Bosheit antrieb, ihren Unfug noch weiter fortzusetzen; sie bestürmten das Thor, zerschlugen und zertrümmerten Alles in kleine Stücke, und eröffneten sich also mit Gewalt den Weg zu ihrem vorigen Tummelplatze. Bei diesem Lärmen kam ein Zimmermann, der lange Werner genannt, welcher an das annoch liegen gebliebene Zwerchholz oder Balken einen Hering mit einem Kranz und Reuchelbusch von Nelken hing, worauf der Pöbel aussprengte, es hätte sich ein Jesuit auf der Cavate erhängt. Von dieser Zeit an nannte man die Jesuiten zu Erfurt Heringe oder Heringsnasen, welcher Name aber nachmals allen Erfurtern beigelegt worden ist.

 

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(Sage gefunden in: Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1-2, Band 1, Glogau 1868/71.)

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