Erfurt-Lese

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Unter den Monden des anbrechenden Lebensabends dehnt sich die Zeit und doch ist ihr Vergehen anders zu spüren als sonst. Jetzt wirken alle Fragen entscheidend, die Endgültigkeit scheint zum Greifen nah und Einsichten beginnen dort, wo alles Denken innehält.

Lyrikband von Berndt Seite

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Franzosen auf Zwetschenbäumen

Franzosen auf Zwetschenbäumen

Nach der Schlacht von Roßbach (1757) strömten Teile der Reichsarmee und viele französische Soldaten auf Erfurt zu. Preußische Totenkopfhusaren hatten sich, der Verfolgung müde, als es dunkel wurde, auf einer Wiese gelagert, um am Feuer ihr Abendbrot zu kochen. Da plumpst in der Dunkelheit etwas von einem der am Rande stehenden Bäume: - es ist ein französischer Tambour, der demütig um Pardon bittet. Die Husaren, die in ihm nun den wehrlosen Menschen sehen, tun ihm nichts zu leide, lassen ihn mit an Feuer setzen und teilen mit ihm brüderlich ihre Suppe. Bald darauf plumpst es wieder und wieder: ein Gemeiner und ein Offizier. Der nähert sich mit vielen Verbeugungen und Pardons - der verwunderten Gesellschaft am Feuer. - Man fragt ihn scherzend, ob noch mehr solcher Früchtchen da oben säßen. Da versetzt er treuherzig: „O Messieurs, schüttel sich nur an der Bäume - meine ganze Kompanie sitz drauf."

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