Das Wappen der Stadt Erfurt zeigt ein silbernes Rad mit sechs Speichen in rotem Felde. Dies Wappenzeichen soll folgendermaßen ins Mainzer Wappen und, weil Erfurt kurmainzisch war, ins Erfurter gekommen sein.
Im Jahre 1009 wurde Willegis, ein frommer und gelehrter Mann, zum Bischof von Mainz gewählt; er war aber von geringer Herkunft; sein Vater war ein Wagner. Die Domherren und die adligen Stiftsgenossen aber ärgerten sich darüber, dass der Wagnersohn eine so hohe Stellung bekommen hatte, - und gedachten ihm dadurch eine Schmach anzutun, dass sie mit Kreide Räder an die Türen und Wände seines Hauses malten. Als aber der Bischof von ihrem Spott hörte, ließ er einen Maler rufen; dem befahl er, mit guter Farbe in alle seine Gemächer weiße Räder in rote Felder zu malen, und er hieß einen Reim dazu setzen, der lautete:
Willegris, Willegris,
Deine Herkunft nicht vergiß.
(Denk, woher Du kommen sis).
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Überlieferungen gefunden in:
Schulrat Dr. Kürsten/ Rektor Leineweber (Hrsg.): O du Heimatflur. Eine Heimatkunde der Stadt Erfurt in Einzelschriften. Heft 1. Erfurter Sagen, Kenser´sche Buchhandlung Erfurt (ca. 1940)