Im Gegensatz zum Markthandelszentrum auf dem Domplatz, der mit einer Größe von 3,5 Hektar den Wenigemarkt bei weitem übertrifft, ist der Wenigemarkt mit seinen 60 Metern Seitenlänge ein kleiner Markt. Und eben daraus ergibt sich auch der Name dieses Platzes am Ende der Krämerbrücke: Wenigemarkt (einst Wenygemaarte) – das bedeutet soviel wie „Kleiner Markt″.
Urkundliche Erwähnung fand der Wenigemarkt (in parvo foro) Anfang des 13. Jahrhunderts. Es wird aber vermutet, dass hier schon zwei Jahrhunderte zuvor Handel mit den verschiedensten Gütern betrieben wurde. Im Laufe der Zeit erwies sich der „Kleine Markt″ als zu klein, weshalb hier nur noch regionale Produkte vertrieben wurden. Stück um Stück verlor er als Handelsplatz an Bedeutung.
Bestimmt wird das Gesicht des Platzes durch die mittelalterliche Ägidienkirche, die der Krämerbrücke am östlichen Aufgang als Abschluss dient. Bemerkenswert sind zudem die umliegende Architektur aus dem 19. Jahrhundert wie auch der kleine von Bäumen und Bänken gesäumte Brunnen. Seit 1990 ziert ihn eine Bronzestatue des Magdeburger Bildhauers Heinrich Apel. Sie trägt den Namen „Raufende Knaben”.
Der Wenigemarkt ist heute ein geschätzter Treffpunkt für Kneipenliebhaber. Übers Jahr verteilt laden verschiedene Veranstaltung auf diesen Markt ein, wie beispielsweise in der Weihnachtszeit: Als Alternative zum Weihnachtsmarkt-Trubel auf dem Domplatz wird hier ein gemütlicher Mittelaltermarkt errichtet.
***
Fotos 1: Tina Romstedt
Foto 2: Anette Huber-Kemmesies