Der Erfurter Hirschgarten ist heute für Besucher und Passanten ein Ort der Erholung. Im Zentrum der Stadt zwischen Straßenbahn und Geschäftsstraßen bietet er müden Fußgängern nicht nur ausreichend Sitzmöglichkeiten zum Ausruhen, sondern auch ein angenehmes Umfeld, um vom Alltag ein wenig abzuschalten.
Die Erfurter sind stolz auf ihr erkämpftes Stück Grün. Über 20 Jahre lang bestand hier eine der größten Baustellen der Stadt. Erst verschandelte ein überdimensionierter Stahl-und Betonklotz, der nicht über den Rohbau hinauskam und von den Erfurtern als „Schiffshebewerk" verschrien war, das Flair der Parkanlage, dann herrschte an dessen Stelle ein „fürchterliches Loch".
Immer wieder wurde im Stadtrat diskutiert, was aus dem Schandflecken werden solle. Immer wieder war von Gewerbeflächen und Parkplätzen die Rede, das fülle den Geldtopf. Die Erfurter wehrten sich mit gegen solche Pläauml;ne. Eine repräsentative Bürgerbefragung ergab, dass sich die Mehrheit eine große Parkanlage wünscht.
Dank gilt an dieser Stelle sowohl allen Erfurtern, die sich in Demonstrationen und Unterschriftensammelaktionen engagierten, als auch den Stadtvätern, im besonderen Oberbürgermeister Andreas Bausewein, dass der Hirschgarten heute als Park, Stadtraum und Spielfläche den Kindern, Bürger und Gästen Erfurts zur Verfügung steht. Die heutige Lebendigkeit dieses Areals beweist, dass die „unwirtschaftliche" Entscheidung trotzdem richtig war.
Zum einen verbindet der Hirschgarten auch die touristischen Räume Anger und Domplatz miteinander und macht die Stadt so attraktiver. Zum anderen profitieren die Händler und Gastronomen im Bereich Regierungsstraße, Neuwerkstraße und Lange Brücke von der neuen Situation und das füllt dann indirekt doch die Stadtkasse.
mehr zur Namensgebung und zur Geschichte des Hirschgartens
***
Foto 1: Hirschgarten 2011, by Tina Romstedt
Foto 2: Jahrelange Baugrube am Hirschgarten. by Wikswat, gefunden auf Wikipedia CC BY-SA 3.0
Teaserfoto: Tina Romstedt