Das heutige Erfurter Rathaus befindet sich am Fischmarkt, am Standort eines Vorgängerbaus, der 1275 bereits als Rathaus erwähnt, zuvor anscheinend als Kauf- und Versammlungshaus genutzt worden war. Wesentliche Teile dieses Vorgängerbaues wurden 1830 abgerissen - als Grund dafür galt lediglich ein geringfügiger Schaden am Dach.
Lange fehlten die finanziellen Mittel für einen Neubau. Erst im Jahre 1882 konnte nach 13-jähriger Bauzeit das Rathaus in seinem heutigen neugotischen Erscheinungsbild eingeweiht werden.
Doch nicht nur die prunkvolle Fassade, sondern auch das Innere des Rathauses zieht die Blicke der Besucher auf sich. Eduard Kämpffer verzierte Ende des 19. Jahrhunderts das frei zugängliche Treppenhaus mit zahlreichen Bildern der Thüringer Sagenwelt, z. B. der Tannhäuser- und Faustsaga. Den Festsaal im zweiten Obergeschoss - von außen erkennbar durch die sechs großen Spitzbogenfenster über dem Eingang - schmücken Gemälde speziell zur Erfurter Geschichte, geschaffen vom Düsseldorfer Historienmaler Peter Janssen.
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Teaser: Krause
Foto 1: A. Perschon
Foto 2: T. Romstedt