Links an die Dreifaltigkeitskapelle schließt sich das „Haus zum Güldenen Krönbacken“ an. Es ist eines der ältesten Häuser Erfurts und bildet zusammen mit der „Galerie Waidspeicher“ das Ensemble des Kulturhofes. Den rechten frühgotischen Gebäudeteil ziert eine Renaissancefassade.
Im Erdgeschoss stützen korinthische Säulen die Fenster und das Portal. Sitzsteine ragen links und rechts im Portal nur noch wenige Zentimeter aus dem Boden, denn die Michaelisstraße ist über die Jahrhunderte „gewachsen“. Die Wappen des Ehepaares „Ilgen von Milwicz“ und „Anna Schwanflogelin“ bezeugen die Eigentümer des Hauses. Über den Wappen rahmt die geteilte Jahresangabe der Fassadenfertigstellung (1561) den frommen Hausspruch: „Gott spricht es, so geschieht es.“ Der linke Teil des Bauensembles besteht aus dem gotischen Torhaus mit großer spitzbogiger Toreinfahrt. Im Schlussstein des Torbogens ist das Baujahr 1534 in gotischen Ziffern festgehalten. In den darüberliegenden zwei Fachwerkgeschossen zeigt das Gebälk Muschelornamentik.
Unter dem Torhaus hindurch bietet rechter
Hand eine alte Tür Einlass. In den Sommermonaten finden hier monatliche
Ausstellungen und Projekte Raum. Den hinteren Hofbereich begrenzt ein
Waidspeicher, der aus dem Jahr 1468 stammt und die Galerie beherbergt.
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Foto: A. Perschon
Textquelle: Andreas Schareck: Erfurt; mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH, Halle (Saale), 2014, S. 39