Adam Ries, der Name ist geläufig und jeder weiß, dass es sich hier um einen geschätzten Rechenmeister handelte. „Das macht nach Adam Ries...", floskelt mancher Mathematiklehrer, wenn er der Klasse eine Rechenaufgabe erklärt. Dass dieser Adam Ries einige Jahre seines Lebens in Erfurt zubrachte und hier wissenschaftlich arbeitete, ist nicht jedem geläufig.
1517/18 kam der gebürtige Oberfranke nach Erfurt. Von seinem vorherigen Leben ist nicht viel bekannt. Wir wissen, dass sein Vater eine Stockmühle (Wassermühle) in Staffelstein betrieb, also das Müllerhandwerk ausübte. Ob und welche Schulausbildung er seinem Sohn bieten konnte, ist nicht verbürgt. Es steht zu vermuten, dass Adams mathematisches Interesse früh entdeckt und gefördert wurde.
Mit einem dritten Lehrbuch über die Regeln der Algebra hatte Ries bereits begonnen, als er 1523 nach Annaberg übersiedelte, wo er heiratete und als Rechenmeister im Bergbau sein Geld verdiente.
1559 verstarb Adam Ries. Er gilt bis heute als Vater „des modernen Rechnens". Zum Andenken an ihn hat die Stadt Erfurt am Haus zum Schwarzen Horn in der Michaelisstraße (der alten Druckerei von Mathes Maler) ein dreiteiliges Ensemble aus Texttafel, Büste und im Straßenpflaster eingelassener Rechentafel angebracht.
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Fotos: Tina Romstedt