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Mitgelaufen

Christoph Werner

Das Buch „Mitgelaufen“ ist nicht wie andere Bücher über das Leben in der DDR. Hier liegt nicht der Fokus auf Mangelwirtschaft, einer allmächtigen Partei und der Staatssicherheit. Der Autor ist auch kein Opfer des Regimes, dem schreckliches widerfahren ist. Er gehört zu der großen Masse derjenigen, die sich als Rädchen im Mechanismus der DDR-Diktatur gedreht haben. Christoph Werner bricht mit seinem Buch das Schweigen der Mitläufer. Er stellt sich seiner eigenen Vergangenheit und dem Wissen, dass er selbst durch seine Zurückhaltung oder auch lautstarke Zustimmung das alte System lange am Leben erhalten hat. Jahrzehnte nach dem Mauerfall eröffnet er damit vor allem der heranwachsenden Generation, welche die DDR nur noch vom Hörensagen kennt, einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Geschichte.

Ohne Anklage und ohne den Versuch der Rechtfertigung wagt er eine kritische Betrachtung aus dem eigenen Erleben und gewährt Einblicke in eine vergangene Zeit.
Möge der Leser nicht mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen, sondern sich fragen, wie oft er heute selbst dem Mainstream folgt oder mutig zu sich selbst und seiner Meinung steht.

Karl Herrmann

Karl Herrmann

Tina Romstedt

Der früh verwaiste Karl Herrmann (1797—1874) war nicht nur ein erfolgreicher Erfurter Kaufmann, sondern auch ein politisch interessierter und engagierter Bürger. Bereits mit 26 Jahren zählte er zu den Mitgliedern des Stadtverordneten-Collegiums. Häufig tat er sich als großer Förderer verschiedener gemeinnütziger Projekte hervor. So war er maßgeblich an den Gründungen des Gartenbau- und des Gewerbevereins beteiligt.

In seinem Amte als Stadtrat (seit 1839) engagierte sich Karl Herrmann ganz besonders für den Eisenbahnanschluss seiner Stadt und ihren Streckenausbau. Entgegen großer Widerstände wurde 1846 in Erfurt der Direktionssitz der Thüringischen-Eisenbahngesellschaft eingerichtet und ein Jahr später erhielt die Stadt ihren ersten Bahnanschluss durch die Strecke Halle—Eisenach. Dies wird bis heute als sein größter Verdienst gewertet.

Zudem hat Karl Herrmann auch zur Aufarbeitung der Stadtgeschichte beigetragen. Er gründete 1863 den Geschichtsverein, regte Ludwig Storch und Heinrich Döring zum Verfassen einer Stadtchronik an und förderte die Gründung des Stadtarchivs.

„[...] nur wenige seiner Collegen [...] haben je so reinen patriotischen Sinnes, mit so großem Eifer und Aufopferung , so gewinnender Bereitwilligkeit und freundlichem Entgegenkommen, so außerordentlicher Offenheit, Geradheit und vor allem Bescheidenheit die Interessen ihrer Vaterstadt und deren Bürgerschaft vertreten", steht in der Allgemeinen Deutschen Biographie von 1880 über ihn geschrieben.


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Teaserbild: Medaillonbildnis am Herrmannsbrunnen, fotografiert und bearbeitet von Tina Romstedt 

Textquelle: Albert Schumann über Karl Herrmann, in: Allgemeine Deutsche Biographie, Band 12 (1880), S. 218—220, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: http://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Herrmann,_Karl&oldid=1116516

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