Über den aus Erfurt stammenden Maler Jacob Samuel Beck, der von 1715 bis 1778 lebte und sich ein Jahr vor seinem Tod in der lettischen Stadt Jelgava (Miltau) aufhielt, ist nicht viel bekannt. Eine Gedenktafel in der Johannesstraße, wo sich Becks Atelier befand, erinnert an den Erfurter Maler, der zwischen 1736 und 1776 seine Schaffensphase hatte.
Zu seinen bekanntesten Werken gehören 36 Ölgemälde eines Totentanz-Zyklus´. Ursprünglich bestand er aus 56 großen Gemälden, die Beck zusammen mit anderen Malern anfertigte. Als die Stadt 1872 von einem Großbrand heimgesucht wurde, von dem auch das Augustinerkloster betroffen war, wurde der Totentanz vollständig zerstört. Er befand sich zu dieser Zeit im Ostflügel des Klosters, in dem er neben einer Naturaliensammlung ausgestellt war. Weiterhin malte er das untere Bild des Hochalters im Erfurter Dom, das die Anbetung der Heiligen Drei Könige zeigt.
Bekannter ist Beck durch seine Stillleben von Früchten und Tiermalereien geworden. Im Angermuseum befindet sich das Ölgemälde „Früchtestilleben mit Fayenceschale". „Gans in der Landschaft", „Gemüsestilleben mit zwei Meerschweinchen" oder „Stilleben mit Melone auf einer Platte" sind weitere geachtete Gemälde. Stillleben hatten zunächst die Aufgabe, neben der exakten Abbildung lebloser Gegenstände, moralische und ethische Aspekte zu symbolisieren. Ab dem 18. Jahrhundert ging dies aber verloren und die Stillleben wurden nur noch zur Dekoration produziert. Das „Gemüsestilleben mit zwei Meerschweinchen" kann noch als symbolträchtiges Gemälde betrachtet werden. Meerschweinchen symbolisieren in der Kunst Liebe und Fruchtbarkeit, aber auch Wollust. Die fünf Sinne betreffend, die auch als symbolische Motive in Stillleben verarbeitet wurden, steht das Meerschweinchen für das Gehör.
Dennoch ist „Gemüsestilleben mit zwei Meerschweinchen" keine exakte Arbeit, denn aus der Darstellung zeigt sich, dass der Maler Jacob Samuel Beck diese Tierchen niemals zu Gesicht bekommen hatte.
Aber auch für das Malen von Portraits ist Beck bekannt gewesen. So malte er 1760 ein Portrait von Christian Reichardt, der den Erwerbsgartenbau etablierte, als auch vom Diplomaten und Kunstsammler Christoph Adolf von Gotter, der die ehemalige Wasserburg Molsdorf in Erfurt in ein Lustschloss (heute Schloss Molsdorf) umbauen ließ. Becks Gemälde sind heute Sammlerstücke, die durchschnittlich hohe Preise erzielen.
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Fotos: Winfried Neubert