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Von Evchensruh nach Adams Hoffnung

Die sechs Erzählungen sind das Kaleidoskop eines Lebens: von der erinnerten Kindheit, die immer märchenhafte Züge trägt, über die verspielten Dinge der Jugend bis hin zu den harten Auseinandersetzungen im Erwachsenen-Dasein. Das Verschwinden von Glauben und Vertrauen, das Verzweifeln an der Welt, diese metaphorische Obdachlosigkeit (Safranski), sind Teil davon.

Christoph Klesch

Christoph Klesch

Winfried Neubert

Christoph Klesch ist als Lyriker und lutherischer Prediger in die Geschichte eingegangen. Über 80 Werke (theologische Streitschriften, wie auch Lyrikbände) sind unter seinem Namen veröffentlicht worden.

Klesch wurde 1632 im heute zur Slowakei gehörenden Ort Iglo geboren. Damals stand ganz Europa im Krieg miteinander um den richtigen Glauben. Klesch hatte insoweit Glück, als er abseits der großen Schlachtfelder, am Rande der Tatra als Sohn eines Bergmeisters und Zechenteilhabers aufwuchs. Jedoch verstarb der Vater bereits, als sich Christoph erst im Alter von fünf Jahren befand. Es ist anzunehmen, dass sich darauf der zwölf Jahre ältere Bruder Daniel Klesch zunehmend um ihn kümmerte. Vielleicht zog er mit diesem durch mehrere Orte Schlesiens und Sachsens, bis er 1648 in Breslau das Gymnasium besuchte. Zu Beginn der 1650er Jahre studierte er an der Wittenbergischen Universität Philosophie und lutherische Theologie und trat somit in die Fußstapfen seines Bruders.
Im Alter von 22 Jahren nahm er in Felka eine Stelle als Diakon an, zog in den folgenden Jahren über Bartfeld und Matthiasdorf nach Georgenberg, wo er ab 1661 als Pastor und Schulinspektor arbeitete.

Anlässlich der österreichischen Gegenreformation 1673 wurde Klesch aus dem Kirchendienst Österreich-Ungarns vertrieben und kehrte an die Uni in Wittenberg zurück und erwarb seinen Magistertitel. Als Prediger und Schriftsteller lebte er anschließend in Jena und Tennstedt bei Weimar. In dieser Zeit erschienen bspw. die Titel „Redlich und Redender Reise-Gefährte eines aus Ungarn Vertriebenen” oder „Andächtige Elendsstimme auf Davids Harfenspiel”.

1684 kam er als Diakon nach Erfurt und schon ein Jahr später stand er der Kaufmannsgemeinde als Pfarrer vor. In diesem Amt weilte Christoph Klesch 20 Jahre lang bis zu seinem Tode im Jahr 1706. Es scheint, als hätte er nach vielem Umherziehen hier in der Stadt, wo Luther einst selbst gewirkt hatte, endlich seinen Platz und seine Bestimmung gefunden. In den Quellen wird als großer Erfolg vermerkt, dass er drei Türken im Namen Christi taufen konnte.

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