Erfurter sind im Allgemeinen keine besonders ambitionierten Fischesser. Das mag daran liegen, dass die Erfurter zusammen mit dem Katholischen Glauben auch den Freitagsfisch ablegten. Nach Luthers Vorbild hielten sie sich seither lieber an Fleisch und Wurst. Ja, der alteingesessene Erfurter heiligt freitags die Bratwurst und sonntags den Braten. Da ist er eben voll und ganz Thüringer. Und zu Klößen passt halt auch keine Forelle.
Wenn denn doch Fisch auf dem Speiseplan steht, denn meist Hering: Ob als Bismarckbrötchen, Rollmops, Brathering oder mariniert mit Äpfeln und Gurken zu Kartoffeln. In früheren Zeiten soll den Erfurtern der Beiname „Heringsnasen" angehaftet haben. Hier nun aber Hering einmal ganz anders, warm serviert als Auflauf; ein Rezept aus Großmutters Küche.
Zutaten:
400 g Matjesfilet
800 g Kartoffeln
2 Zwiebeln
2 Eier
200 g Saure Sahne
50 g Butter
Semmelbrösel
Salz, Pfeffer
So geht's:
- Pellkartoffeln waschen und kochen.
- Heringe wässern und in Stücke schneiden.
- Zwiebeln in Ringe schneiden und in Butter goldgelb anschwitzen.
- Auflaufform einfetten und mit Semmelbrösel ausstreuen.
- Kartoffeln in Scheiben schneiden. Diese in Auflaufform verteilen.
- Das Ganze dann mit Heringsstücke und zuletzt mit den Zwiebeln belegen.
- Die Eier mit der Sahne verquirlen, mit Pfeffer und Salz würzen und über die aufgeschichteten Zutaten gießen.
- Zuletzt noch mit Semmelbröseln leicht bestreuen und mit Butterflocken garnieren.
- Im vorgeheizten Ofen bei 200 °C 30-40 Minuten backen. (Umluft 180 °C )
- Nach dem Backen mit Petersilie garniert servieren.
Bon Appétit!
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Fotos: R. Tennstedt