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Das Kräuterweib vom Hexenberg, Band 2

Bedeutung und Anwendung von Heil- und Gewürzpflanzen

Diese übersichliche kleine Broschüre vermittelt althergebrachtes Wissen um die Zubereitung und Wirkung hiesiger Kräuter und Heilpflanzen.

Wie schon im ersten Heft sind hier Tipps für die Herstellung eigener Hausmittelchen gegen allerhand Alltagszipperlein, wie Erkältungen, Husten, Rheumaschmerzen, Insektenstiche, Nervenleiden oder Hautprobleme gesammelt.

Johannes von Hagen

Johannes von Hagen

Von Mönchen und anderen Geistlichen weiß der Erfurter Sagenschatz viel zu erzählen. Immerhin zählte die Stadt einst 15 Klöster. So ist die Geschichte vom Karthäusermönch Johannes von Hagen überliefert, der 1415 geboren war und zum Studium des weltlichen und kirchlichen Rechtes nach Erfurt kam. Er war äußerst strebsam und bescheiden, lehnte sämtliche akademische Titel ab und trat bald ins Erfurter Karthäuserkoster ein. Durch seine ausgiebigen Studien war er bald ein gefragter Mann, der sich nicht selten gegen manchen Amtsmissbrauch im kirchlichen Leben stellte.

Aus der Erfurter Domchronik geht hervor, dass er ein eifriger Schreiber gewesen sein soll und mehr als 500 Schriften verfasst habe, die allerdings keinen neuen geistlichen Ansatz hervorbracht haben sollen. Dennoch war er ein viel belesener Mann und zählt zu den wichtigen Scholastikern Thüringens. Vermutlich saß er oft bis spät in die Nacht an seinen Schriften. Nun war es den Karthäusern eigentlich verboten, externes Licht mit in ihre Zellen zu nehmen. Also musste er sich etwas einfallen lassen, und hiervon berichtet die Sage. Es ist anzunehmen, dass das kleine Licht nicht seine einzige Erfindung bleib, schließlich wurde ihm der Beiname „ab indagine“ zuteil, was soviel heißt wie „der Untersuchende“.

 Annette Huber-Kemmesies

 

„In den Jahren 1440–75 lebte ein Mönch in der Karthause zu Erfurt, der wegen seines außerordentlichen Fleißes und seiner großen Gelehrsamkeitgroßen Ruhm erlangt hatte. Sein Name war Johannes von Hagen auch de Indagine. In seinem 25. Lebensjahre wurde er Karthäuser. Im Kloster setzte er die auf hiesiger Universität begonnenen Studium mit unermüdlichem Eifer fort. Die Sage erzählt von ihm, daß er,da ihm nach der Regel seines strengen Ordens kein Licht in die Zelle verabfolgt wurde, die Butter und das Fett, welches man ihm zur Speise reichte, sammelte und es in einer kleinen Lampe verbrannte. So war es ihm möglich, bis tief in die Nacht hinein zu schreiben und zu studiren. Die Zahl von der von ihm verfaßten Werke soll sich auf 500 belaufen. (Th. Vaterlandskunde VI. 848 Falkensteins Chr.)“
 
 
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Quelle: Heinrich Kruspe: Sagenbuch der Stadt Erfurt, Gesamtausgabe von 1877.
Teaserbild: A.Windmüller  / pixelio.de

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