Erfurt-Lese

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Diana, die Princess of Wales, ist auf unerklärliche Weise in den Besitz eines lange verschollen geglaubten Dokumentes gelangt. Sollte dessen Inhalt an die Öffentlichkeit dringen, wären sie alle der Lächerlichkeit preisgegeben! Doch dazu darf und wird es nicht kommen...

Der Roman führt den Leser in die Welt des Buckingham Palace und jener Mächte, denen selbst die Queen ausgeliefert ist. Durch Zufall gerät Weimar in das Blickfeld des britischen Geheimdienstes, als dieser versucht, die englische Monarchie vor den Offenbarungen ihrer eigenen Vergangenheit zu schützen.

Buckingham Palace. Ein Roman von Christoph Werner

Das erste Licht

Das erste Licht

Anette Huber-Kemmesies

Im Haus zum Breiten Herd, auch bekannt unter dem Namen Gildehaus, brannte das erste elektrische Licht
Im Haus zum Breiten Herd, auch bekannt unter dem Namen Gildehaus, brannte das erste elektrische Licht

Sie ist im heutigen Leben gar nicht mehr wegzudenken und bildet eines der wichtigsten Lebensgrundlagen des modernen Menschen. Denn mit der Stromversorgung wurde vieles leichter: Man musste seine Tätigkeiten nicht mehr bei Kerzenschein erledigen. Maschinen wurden gebaut, die die Kräfte von Mensch und Tier schonten und höhere Erträge in kürzerer Zeit sicherten. Durch Telegrafen konnten Mitteilungen auf schnellem Wege größere Entfernungen überwinden und durch die Entwicklung von Stromgeneratoren durch Werner von Siemens ab 1880 konnten jene Maschinen betrieben werden. Und natürlich brannten auch erste Lichter in den Häusern verschiedenster Städte.

In Erfurt brannte zum ersten Mal (1886) ein Licht im Gildehaus am Fischmarkt – zu dieser Zeit noch bekannt als „Eisenwarenhandlung Walther”. Die weitere Entwicklung hinsichtlich der Erfurter Stromversorgung war rasant, man könnte fast meinen so schnell wie das Licht selbst. Denn bereits ein Jahr nach dem ersten elektrischen Lichtschein im heutigen Gildehaus erstrahlte auch das 1882 fertig gestellte neue Rathaus durch einen 12-PS-Stomerzeuger in vollem Glanz mit elektrischem Licht.

Im Jahre 1894 ging dann auch das heute so typische und selbstverständliche Fortbewegungsmittel der Stadt an Netz. Die erste elektrische Straßenbahnlinie beförderte die Menschen zwischen Ilversgehoven, Post (Anger) und der Ausflugsgaststätte Flora (heute Steigerstraße). Hier wurde dann auf die Kraftanstrengung durch Tiere verzichtet, denn bis Dato gab es nur das Beförderungsmittel in Form einer Pferdebahn.

Elektrisches Licht am Erfurter Rathaus.
Elektrisches Licht am Erfurter Rathaus.

Die Jahrhundertwende war für Erfurt gleichzeitig eine Stromwende: Ab 1901 wurden nämlich die ersten Stationen zur Stromversorgung in Betrieb genommen: Die Zentrale befand sich in der Iderhoffstraße und eine zusätzliche Unterstation in der Unteren Mühlgasse. Die Nachfrage war enorm: Bis zum Ende des Jahres wurden 180 Haushalte mit Strom versorgt und 210 Zähler vermietet und installiert.

Die Zahl der Haushalte und Kleinabnehmer stieg stetig an und trotz der Einschränkungen im 1. Weltkrieg konnte die Auslieferung verdoppelt werden. Auch im 2. Weltkrieg unterlag die Stromversorgung Restriktionen zur Stärkung der Rüstungsindustrie. Diese waren so enorm, dass mit Kriegsende der Erfurter Oberbürgermeister Otto Gerber, eingesetzt von den Amerikanern, die dringendste Aufgabe darin sah, die Haushalte der Erfurter Bürger mit Strom und Wasser zu versorgen. Die Stromversorgung wurde im Zuge dieses Vorsatzes weiter ausgebaut. Doch litten Haushalte und Gewerbe durch die Reparationszahlungen an die Sowjetunion: Längere Zeit gab es für sie keinen Strom.

Aber nicht nur politisch motivierte Stromabschaltungen führten zu Mängeln. Vor allem in dem harten Winter von 1978/79, der der gesamten DDR zu schaffen machte, kam es zu flächenweisen Abschaltungen der Elektrizität – auch in Erfurt. Und Unwetter im Thüringer Wald in den Folgejahren zwangen die heute unverzichtbare Errungenschaft in die Knie. Vor allem deshalb wurde und wird das Flächennetz der Erfurter und Thüringer Stromversorgung immer weiter optimiert und ausgebaut. Dies rechtfertigt vielleicht nicht die steigenden Energiekosten. Aber es zeigt doch auch, wie unverzichtbar und selbstverständlich Strom für uns heute ist. Hätte doch ein (erzwungener) Verzicht starke Auswirkungen für unseren Alltag.

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