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Die verlassene Schule bei Tschernobyl - Lost Place

Nic

Am 26. April 1986 kam es im Atomkraftwerk Tschernobyl zu einer der schlimmsten Nuklearkatastrophen. Die freigesetzte Radioaktivität entsprach dem zehnfachen der Atom-Bombe von Hiroshima 1945. Erst drei Tage später wurde die 3 km entfernte Stadt Prypjat evakuiert und alle Bürger mussten ab 14 Uhr "vorübergehend" ihren Wohnort verlassen. Seither ist die Mittelschule der Stadt verwaist.

30 Jahre Leerstand hinterlassen Ihre Spuren. Doch genau die machen den Ort sehenswert. Der Großteil der Mittelschule ist in einem unberührten Verfallszustand. Die Wände verlieren ihre Farbe, die alten Schulbücher erinnern an den einstigen Schulalltag. Das Heft zeigt Klassenräumen, Flure, die Turnhalle und die große Schulaula.

Das Heft bietet in der Mitte ein doppelseitiges Poster.

ISBN: 978-3-86397-121-2

Preis: 3,00 €

Barfüßerkirche

Barfüßerkirche

Anette Huber-Kemmesies

Barfüßerkirche vom Ratsgymnasium betrachtet
Barfüßerkirche vom Ratsgymnasium betrachtet

Imponierend ragt die Ruine der Barfüßerkirche im Herzen der Altstadt empor. Sie gilt als eines der ältesten Zeugnisse der Niederlassung der Franziskanermönche in Deutschland und als älteste in Thüringen überhaupt. Die Immigration des Bettelordens in Erfurt geht auf das Jahr 1224 zurück und erfolgte unter dem hochrangigen italienischen Geistlichen Guardian Jordanus von Giano. Die Mönche zogen nach einer behelfsmäßigen Unterkunft erstmals 1231 in das anliegende Kloster. Schnell nahm der Franziskanerorden großen Einfluss auf das geistliche Leben in Erfurt, was wiederum zu zahlreichen Konflikten mit der ansässigen Kirche und zur Verbannung der Bettelmönche führte; ein Zeichen der geistlichen Unruhen, die wesentlich für die Geschichte der Stadt Erfurt und die Herausbildung von Mehrkonfessionalität war. Die Reformationszeit tat ihr Übriges: Die Kirche wurde zunächst aufgelöst.

Die architektonische Geschichte der Kirche ist allerdings nicht so genau nachzuvollziehen, wie die des Franziskanerordens. Gefundene Backsteinreste konnten auf ca. Mitte des 13. Jahrhunderts datiert werden. Die ständigen Umbauten, die durch Verfall und Brände in der Stadt notwendig wurden, erschweren die Bestimmung des genauen Baudatums zusätzlich.

Zu den außergewöhnlichen, mittelalterlichen kirchlich-historischen Hinterlassenschaften zählen eine Reihe von Glasfenstern, auf denen der Lebensweg von Franziskus von Assisi (Gründer des franziskanischen Ordens der „Minderen Brüder") nachgezeichnet wurde. Dieser arrangierte sein Leben streng nach dem von Jesus von Nazareth und wurde zum Sinnbild des Franziskanerordens. Rekonstruktionen zeigen weiterhin, dass sich neben dem Franziskus-Fenster ein damit in Verbindung stehendes Jesus-Fenster befunden haben soll. Bruchstücke des Franziskus-Fensters werden heute im Anger-Museum aufbewahrt. Weitere künstlerische Zeugnisse des Ordens befinden sich in Weimar und Halberstadt.

Seit der Beschädigung durch eine Luftmine eines britischen Mosquitobombers im Jahre 1944 wird die Ruine als solche instand gehalten. Im erhalten gebliebenen Chor findet sich eine Außenstelle des Erfurter Angermuseums. Hier finden sich Schätze mittelalterlicher Kunst.

Das offene Kirchenschiff dient in den Sommermonaten als originelle Freilichtkulisse für Theateraufführungen (vornehmlich Shakespeare).

(Quelle: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen, Deutscher Kunstverlag 1998)

*** Fotos: Tina Romstedt
Ruine BarfüßerkircheBarfüßerkirche RückansichtFenster zum HimmelBarfüßerkirche Wand zum Chorraum

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Barfüßerkirche

Barfüßerstraße 9
99084 Erfurt

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